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2022-11-07 Stadtgeflüster Illustration Ekki kurz.tif

Tom Feuerstacke und Florian Exner leiten verbal ein Fußballspiel

HINTER DEM PFIFF

Das Leben als Schiedsrichter ist alles andere als nur Pfeifen und Abseitsentscheidungen – es steckt viel mehr dahinter, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Florian, der seit diesem Jahr in der 1. Bundesliga pfeift, gibt uns einen spannenden Blick hinter die Kulissen seines stressigen Alltags. Nach dem Abpfiff geht der Spaß erst richtig los: Ein langer Tag im Stadion, der Spielbericht, die Besprechungen mit den Beobachtern und das langsame Herunterfahren im Hotel – all das gehört zum Job. Und trotz der harten Arbeit gibt es auch mal den ein oder anderen Moment der Entspannung – zum Beispiel bei einem Bier, wenn das Spiel gut gelaufen ist. Wie Florian den Kontakt zu Trainern, Spielern und der Boulevardpresse handhabt und wie er sich inmitten all der Emotionen auf dem Platz zurechtfindet, ist spannend. Ein Blick hinter die Kulissen eines Jobs, der alles andere als langweilig ist!

Florian, wie hast du es geschafft, in die Bundesliga als Schiedsrichter aufzusteigen?



Der Weg war schon ziemlich lang, aber der entscheidende Moment war 2024, als ich ein Probespiel zwischen Hoffenheim und Augsburg gepfiffen habe. Das lief richtig gut, und da war mir klar: Jetzt gehöre ich zu den Kandidaten, die für die 1. Liga infrage kommen. Kurz darauf kam dann der Anruf von Lutz Michael Fröhlich, dem Geschäftsführer der DFB Schiri GmbH, und Rainer Wertmann, dem Chef der 2. Liga – sie haben mir gesagt, dass der DFB mich für die Bundesliga einplant. Das war echt ein besonderer Moment und die Bestätigung, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat.


Wie hast du deinen Aufstieg durch die verschiedenen Ligen erlebt? Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?



Der Aufstieg war eher solch ein Schritt-für-Schritt-Prozess. Aber der Sprung in die 3. Liga war für mich so ein echter Gamechanger – da wurde mir klar: Jetzt wird’s richtig ernst, ich bin auf dem richtigen Kurs. In der Regionalliga war ich ganze fünf Jahre, und mit jedem Jahr stieg die Hoffnung, auch mal weiter oben pfeifen zu dürfen. Als dann der Anruf kam, dass ich in die 1. Liga aufsteige, war das solch eine Mischung aus Erleichterung und Überraschung – fast schon wie ein glücklicher Zufall, dass es genau in dem Moment geklappt hat.



Hattest du bei deiner Berufung in die Bundesliga Bedenkzeit? Und wie triffst du Entscheidungen, ob du weitermachen möchtest?



Als Schiedsrichter beim DFB bin ich im Grunde selbstständig – ich kann also jederzeit entscheiden, ob ich weitermachen will oder nicht. Wenn ich morgen sagen würde: ‚Ich höre auf mit der Bundesliga‘, dann wäre das so. Aber offen gesagt, gab’s nie den Moment, wo ich ernsthaft ans Aufhören gedacht habe. Was mich antreibt, ist eher die Chance, mich immer weiterzuentwickeln. Klar, man macht Pläne, steckt sich Ziele – aber am Ende liegt die Entscheidung, wie lange ich das mache, komplett bei mir. Und wenn ich dann auf dem Platz in der Bundesliga stehe, ist das manchmal schon ein wenig surreal. Früher war das ein echter Traum, und jetzt bin ich mittendrin – das ist schon verrückt. Aber ich glaube, so geht’s vielen im Sport: Man arbeitet jahrelang auf etwas hin, und wenn es dann Realität wird, fühlt es sich erst mal fast unwirklich an.




Du hast gesagt, dass du dich als Schiedsrichter auch als Sportler siehst. Siehst du dich dabei eher als Teil der Mannschaften oder ist das für dich etwas anderes?



Klar, als Schiedsrichter ist man schon eher Einzelsportler. Wir trainieren für uns, bereiten uns selbstständig auf die Spiele vor und arbeiten individuell an unserer Fitness und an unseren Entscheidungen. Trotzdem gehören wir komplett zum Fußball dazu – wir sind ein Teil des Ganzen, auch wenn wir auf dem Platz eine andere Rolle haben als die Spieler. Natürlich sind wir auch ein Team, wenn wir mit unseren Assistenten unterwegs sind, aber am Ende bist du als Schiedsrichter schon so ein wenig der Einzelkämpfer, der das Spiel lenkt. Für mich gehört das alles fest zum Fußball dazu. Ich sehe mich als Sportler und Teil dieser Fußballwelt – auch wenn wir in einer etwas anderen Position unterwegs sind.


Wie hast du den Schritt vom Amateurbereich in die Profi-Ligen, zum Beispiel von der Regionalliga in die 1. Liga, erlebt?



Der Sprung in den Profi-Bereich war für mich erst mal total surreal. Als der Anruf kam, dass ich in die 3. Liga aufsteige, war das ein unglaubliches Gefühl – aber so richtig begriffen habe ich es erst später. Gerade die ersten Spiele dort waren noch unwirklich. Als ich dann mein erstes Drittligaspiel gepfiffen habe, war das ein besonderer Moment. Von da an ging’s weiter: erst die 2. Liga, und als dann der Anruf kam, dass ich jetzt auch in der Bundesliga pfeifen darf, war das natürlich der absolute Höhepunkt. So richtig realisieren, was das bedeutet, tut man oft erst mit etwas Abstand. Der Schritt vom Amateur- in den Profi-Bereich fühlt sich wie eine Auszeichnung an, weil du merkst: Okay, die ganze Arbeit, die Stunden auf dem Platz und in der Vorbereitung haben sich wirklich gelohnt. Und trotzdem bleibt da auch immer ein bisschen Demut, weil man weiß, wie besonders diese Aufgabe eigentlich ist.




Was hat sich für dich verändert, seitdem du in der Bundesliga pfeifst im Vergleich zur 2. Liga?



In der Bundesliga spürt man schon, dass der Fokus ein ganz anderer ist. Die Stadien sind zwar nicht immer größer als in der 2. Liga, aber das Drumherum – primär die mediale Aufmerksamkeit – ist deutlich intensiver. Die Berichterstattung, die Sportschau, der ganze Rummel um die Spiele, das merkt man sofort. Auch privat: Ich werde jetzt öfter erkannt, was in der 2. Liga eher die Ausnahme war. In der Bundesliga steht einfach viel mehr im Rampenlicht, das ist der größte Unterschied.


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Für mich sind Spieler alle gleich

Wie gehst du damit um, wenn du ein Spiel aus der 3. Liga statt der Bundesliga pfeifen 
sollst? Enttäuscht dich das oder ist dir die Liga letztlich egal?



Für mich macht es gar nicht so den riesigen Unterschied, in welcher Liga ich pfeife. Klar, ein Bundesligaspiel hat noch einmal ein anderes Flair als ein Drittligaspiel im Mittelfeld – aber letztlich zählt für mich, dass ich Spaß auf dem Platz habe und mein Bestes gebe. Wenn es am Wochenende in die Bundesliga geht, ist das natürlich ein Highlight. Aber genauso freue ich mich, wenn ich in der Regionalliga oder 3. Liga unterwegs bin. Hauptsache, ich stehe auf dem Platz und kann das Schiedsrichtersein einfach genießen.




Wie erlebst du das Spiel, wenn du auf dem Platz stehst? Nimmst du die Atmosphäre wahr oder bist du so fokussiert, dass du alles andere ausblendest?



Ich bin während des Spiels so im Tunnel, dass ich die Atmosphäre oft gar nicht richtig wahrnehme. Klar, beim Einlaufen spürt man die Stimmung im Stadion – und wenn die Fans mal richtig laut werden, bekommt man das schon mit. Aber sobald das Spiel läuft, bin ich voll auf meine Aufgabe fokussiert. Ob da 1.000 oder 50.000 Leute im Stadion sind, blende ich meist komplett aus. Meine Assistenten sagen manchmal zu mir: ‚Genieß doch mal die Kulisse!‘ – aber offen gesagt, wenn ich nach dem dritten Tor noch nicht mal die Torhymne mitbekomme, weiß ich, dass ich gedanklich komplett im Spiel bin. Das gehört dazu, auch wenn’s schade ist, dass ich die Atmosphäre oft nur am Rande mitbekomme.




Wie gehst du als Schiedsrichter mit den großen Namen wie Harry Kane oder Leroy Sané um, wenn du in der Bundesliga pfeifst? Spielt der Bekanntheitsgrad der Spieler eine Rolle?



Ich blende das meistens aus. Klar, es ist schon ein wenig verrückt, plötzlich mit Spielern wie Harry Kane oder Leroy Sané auf dem Platz zu stehen – aber ich zögere da nicht. Für mich sind das einfach Spieler wie alle anderen auch. Ich behandle jeden gleich, egal, wie bekannt der Name ist. Zum Beispiel: Beim Spiel Bochum gegen Bayern gab’s direkt nach drei Minuten eine knifflige Szene. Kane und ein paar andere wollten sofort diskutieren, aber ich habe gleich klargemacht: Hier wird nicht lange debattiert, die Regeln sind klar. Am Ende ist es egal, ob da ein Superstar vor dir steht oder jemand, den kaum einer kennt – für mich sind’s alles Fußballer.




Denkst du, dass es einen Unterschied macht, wie du mit einem Spieler in der Landesliga im Vergleich zur Bundesliga umgehst, vor allem, wenn es um strittige Szenen geht?



Für mich macht es keinen Unterschied, ob jemand aus der Bundesliga oder der Landesliga kommt – ich behandle alle Spieler gleich. Ein Foul bleibt ein Foul, egal, wie der Name auf dem Trikot lautet. Klar, die Atmosphäre in den höheren Ligen ist manchmal schon eine andere, gerade beim Einlaufen oder wenn das Stadion voll ist. Aber sobald das Spiel läuft, zählt nur das, was auf dem Platz passiert. Wer da vor mir steht, spielt für meine Entscheidungen keine Rolle – ich bin da voll auf das Spiel konzentriert.




Wie gehst du mit Fehlern während eines Spiels um, vor allem wenn du merkst, dass du eine Entscheidung falsch getroffen hast?



Klar, Fehler passieren – das gehört einfach dazu. Ich hatte mal eine Elfmeterszene, bei der ich in der ersten Hälfte falschlag. In der Pause habe ich mir die Situation angeschaut und gemerkt: Da lag ich daneben. Mental ist das nicht immer leicht, aber ich versuche dann, ehrlich damit umzugehen. In dem Fall bin ich zum gefoulten Spieler und habe gesagt: ‚Hey, ich hab’s mir noch einmal angesehen, tut mir leid, da habe ich es falsch eingeschätzt.‘ Das ist nicht immer angenehm, aber die meisten Spieler wissen das zu schätzen, wenn man offen ist. Das hilft dann auch mir, einen solchen Fehler schneller abzuhaken.




Gibt es Momente, in denen du nach einem Spiel in der Kabine mal die Fassung verlierst und deine Emotionen herauslässt?



Ja, klar, das passiert. Gerade wenn die Emotionen hochkochen und man mitten in einer hitzigen Diskussion steckt, in der man sich vielleicht ungerecht behandelt fühlt, wird man schon mal lauter. Vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass die eigene Leistung nicht gesehen wird oder man sich erklären muss. Das kennt jeder Schiedsrichter – egal ob in der Kreisliga oder der Bundesliga. Man steckt einfach emotional drin, da geht der Puls schon mal hoch. Wichtig ist nur, dass man dann wieder die Ruhe findet und sich schnell fängt. Das gehört einfach zum Job.




Wie gehst du damit um, wenn ein Spieler dich mehrmals herausfordert oder versucht, mit dir zu diskutieren? Merkst du das als Schiedsrichter, oder lässt du dich davon nicht beeinflussen?



Es gibt immer Spieler, mit denen läuft’s besser – und andere, da wird’s mal ein bisschen kniffliger. Aber am Ende geht’s für mich darum, die Situationen auf dem Platz neutral und ruhig zu bewerten. Ich versuche, das Spiel gemeinsam mit den Spielern zu lenken. Wenn’s mal hitziger wird, gehe ich aktiv auf sie zu und versuche, die Sache konstruktiv zu klären. Es geht ja nicht darum, jemanden persönlich zu bewerten, sondern darum, dass wir das Spiel zusammen fair und sauber über die Bühne bringen.




Wie siehst du die Rolle des Video-Assistenten – ist er ein Segen oder ein Fluch für den Schiedsrichter?



Ich finde, der Video-Assistent ist heutzutage eher ein Segen. Gerade bei knappen Abseitsentscheidungen oder strittigen Toren hilft er uns enorm – da wurden früher einfach öfter Fehler gemacht. Klar, ich verstehe auch die, die sagen, der Fußball wird dadurch technischer und vielleicht auch etwas unpersönlicher. Aber unterm Strich sorgt der VAR für mehr Fairness und weniger Fehlentscheidungen, und das ist im heutigen Profifußball einfach extrem wichtig


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Du hast gerade gesagt, du blendest die Atmosphäre im Stadion aus. Wie gehst du mit den verbalen Angriffen der Fans um – hörst du das überhaupt?



Auf kleinen Sportplätzen merkst du sofort, wenn dich jemand verbal angreift – da ist das viel direkter. In großen Stadien wie der Bundesliga oder der 2. Liga nehme ich das kaum wahr. Klar, wenn 30.000 Fans gleichzeitig singen oder schreien, bekomme ich das mit, aber ich versuche, das auszublenden. In großen Stadien ist das irgendwie weniger intensiv, weil ich mich voll aufs Spiel konzentriere. Auf den kleineren Plätzen war das für mich tatsächlich schwieriger – da siehst du die Leute und spürst die Angriffe viel mehr.




Wie sieht dein Trainingsalltag als Schiedsrichter aus?



Mein Trainingsalltag als Schiedsrichter ist ziemlich gut durchgeplant. Ich trainiere fast jeden Tag. Von Montag bis Donnerstag arbeite ich intensiv an meiner Fitness – Ausdauerläufe, Sprints und spezifische Übungen auf dem Platz gehören dazu. Zum Glück habe ich einen Fitnesstrainer vom DFB, mit dem ich regelmäßig meine Trainingspläne durchgehe, um sicherzustellen, dass ich genau für die Anforderungen auf dem Platz trainiere. Freitags ist dann meistens ein lockerer Tag zur Erholung, bevor das Spiel am Samstag ansteht. Je nachdem, wann das Spiel ist und was ansteht, passe ich den Plan auch mal an – zum Beispiel, wenn ich ein frühes Spiel habe. Insgesamt trainiere ich also fünfmal die Woche, immer angepasst an den jeweiligen Spielplan.




Wie gut kannst du den Ball noch hochhalten?



(Lacht) Ich hab’s schon eine Weile nicht mehr wirklich ausprobiert, aber ich denke, ich kann den Ball noch ein paar Mal hochhalten. Es wird keine spektakulären Hackentricks oder so geben, aber ein paar solide Kontakte kriege ich bestimmt noch hin. Früher hab ich ja viel an meiner Ballkontrolle gearbeitet, auch wenn ich nie ein Profi war. Vor dem nächsten Spiel teste ich das mal wieder, und dann kann ich dir vielleicht sogar sagen, wie viele Ballkontakte ich noch schaffe. Macht auf jeden Fall Spaß, das mal wieder auszuprobieren!




Glaubst du, dass es ein Vorteil ist, wenn ein Schiedsrichter selbst Fußball gespielt hat, vor allem auf höherem Niveau?



Ja, das glaube ich auf jeden Fall. Wenn du selbst auf einem gewissen Niveau gespielt hast, hast du einfach ein viel besseres Gespür für das Spiel und die Situationen auf dem Platz. Du weißt, wie es sich anfühlt, in bestimmten Momenten selbst zu sein, und kannst besser einschätzen, wie ein Spieler reagieren könnte. Ein erfahrener Schiedsrichter erkennt schneller, was gerade läuft und was als Nächstes passieren könnte. Klar, es ist keine Voraussetzung, aber es bringt definitiv einen Vorteil. Es hilft, die richtige Entscheidung zu treffen, weil du nicht nur aus der Perspektive des Schiedsrichters, sondern auch aus der Sicht eines Spielers beurteilen kannst, was auf dem Platz passiert. Das Verständnis fürs Spiel ist einfach viel tiefer, wenn du selbst schon mal gespielt hast.




Wie lange dauert es nach einem anstrengenden Spiel, bis du abends im Hotel zur Ruhe kommst und einschlafen kannst?



Das ist eine gute Frage! Wenn das Spiel spät ist, zum Beispiel um 20.30 Uhr, kann es schon mal bis 3 Uhr morgens dauern, bis ich wirklich eingeschlafen bin. Nach so einem Spiel ist man ja noch voller Adrenalin, da fällt es schwer, sofort abzuschalten. Normalerweise komme ich gegen 00.30 Uhr im Hotel an und brauche dann noch mindestens zwei Stunden, um runterzukommen. Besonders bei den Abendspielen ist das echt eine Herausforderung. Man kann einfach nicht sofort abschalten, das dauert seine Zeit.


Wie lange bleibt ihr nach dem Spiel noch im Stadion? Gibt es später noch ein kleines Bier, um den Abend ausklingen zu lassen?



Es zieht sich manchmal ein bisschen, vor allem wenn man nach einem späten Spiel noch den Spielbericht schreiben muss. Nach dem Abpfiff bleibt man noch eine Weile im Stadion, wir besprechen das Spiel direkt mit den Beobachtern in der Kabine, das dauert meist ein paar Minuten. Dann gibt's noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor wir ins Hotel fahren. In Hamburg war ich zum Beispiel erst um 00.30 Uhr im Hotel. Und ob man sich nach so einem anstrengenden Spiel ein Bier gönnen darf? Wenn das Spiel gut gelaufen ist, warum nicht? Manchmal ist das echt eine entspannte Möglichkeit, den Tag ausklingen zu lassen.




Gab es schon mal einen Trainer, der dich privat angerufen hat, um sich nach einem Spiel zu entschuldigen?



Nee, das ist bisher noch nie passiert. Klar, es gibt mal Momente, in denen man zufällig mit einem Trainer irgendwo aufeinandertrifft, aber dass mir einer privat anruft, ist noch nie vorgekommen. Auch keine Spieler, die mir nach dem Spiel eine Nachricht schicken, um sich zu entschuldigen – sowas habe ich in keiner Liga erlebt. Es gibt natürlich emotionale Momente, aber das bleibt immer professionell.




Liest du eigentlich die Boulevardmedien und schaust dir die Noten an, die dir nach einem Spiel vergeben werden?



Ja, ich schaue da schon noch mal rein, einfach aus Interesse. Manchmal ist es ja ganz spannend, zu sehen, was so geschrieben wird – vor allem die Noten in den Zeitungen. Viele Kollegen haben mir allerdings schon gesagt, ich soll das irgendwann lassen, besonders weil viel davon polarisiert und nicht immer fair ist. Es ist nicht immer einfach, das auszublenden, aber aktuell gucke ich noch, was nach dem Spiel so auftaucht.


Ich hoffe, dass da auch weiterhin nur positive Dinge zu lesen sind. Florian, danke für das Gespräch und weiterhin erfolgreiche Spielleitungen.



Danke Tom


Dr. Florian Exner
der
1990 geborene promovierte Jurist ist Fußballer durch und durch. Das nicht als Spieler, sondern als Schiedsrichter. Seit fast 60 Jahren ist es der erste Unparteiische aus dem Kreis Münster, der in der 1. Bundesliga pfeift.

lllustration Thorsten Kambach / Fotos Perekopaiko,Yuliia/DFB

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